Louisendorf ist seit seiner Gründung im Jahr 1820 landwirtschaftlich geprägt (1830 gab es 75 Bauern im Dorf). Zunächst war die Bewirtschaftung der Ackerflächen sehr beschwerlich: Von Hand und mit Pferden wurde aus dem abgeholzten Wald Ackerland geschaffen und bewirtschaftet. Später ersetzten die ersten Traktoren die Pferdegespanne und die Arbeit der Landwirte wurde wesentlich erleichtert. In den Jahren 1970 bis 1990 traf der Strukturwandel in der Landwirtschaft das Dorf auf das heftigste. Fast alle der im Schnitt ca. 4-5 ha großen Betriebe konnten ihre Familien nicht mehr ernähren und gaben die Landwirtschaft auf. Heute haben wir leider nur noch einen Vollerwerbslandwirt in Louisendorf sowie einige Nebenerwerbslandwirte. Die Notwendigkeit, einen adäquaten „Schlepper“ zu haben ist also (fast) nicht mehr gegeben. Trotzdem haben viele Louisendorfer noch Schlepper und zwar meistens „ältere Schätzchen“. Die verrichten entweder noch ihren Dienst oder sind zum reinen Hobby geworden.
Schon seit einiger Zeit haben sich Louisendorfer getroffen, um gemeinsam zu schrauben oder auch nur um sich auszutauschen.
Im Sommer dieses Jahres kam es dann zu einem folgenschweren Treffen zweier Nachbarn an der Pfalzdorfer Straße. In lauer Sommernacht wurde nach entsprechendem Genuss von Kaltgetränken darüber schwadroniert, diese interessierten Schlepperfreunde zu organisieren. Die Idee zur Gründung eines „Treckervereins“ war geboren.
In der Folge trafen sich Karl Hohl, Dirk Frericks und Jürgen Graven ein paar Mal um sich über die Vorteile einer Vereinsgründung und deren Formalien auszutauschen. Eine Satzung musste her, ein Programm, mindestens 7 Gründungsmitglieder, ein Vereinsname und ein Vorstand.
Ende September wurden dann Interessierte zu einem Gespräch eingeladen und dort wurde die Entscheidung getroffen, einen Verein zu gründen. Gleich 18 Personen bekundeten den Willen, in den Verein einzutreten. Als Gründungsdatum wurde der 14. November in Auge gefasst.
Doch Corona griff auch hier ins Geschehen ein. Wegen dem ab dem 01.11.2020 verhängten „Lock-Down-Light“ wäre ein Treffen der „Treckerfreunde“ nicht mehr möglich gewesen. Also wurde die Gründungsversammlung kurzerhand auf den 30.10.2020 vorgezogen. Unter Einhaltung der Vorgaben der Corona-Regeln traf sich nun leider nur ein kleiner Kreis, um die Vereinsgründung durchzuführen.
Und das sind die Ergebnisse der Gründungsversammlung:
- Der Verein nennt sich „Landmaschinenfreunde Louisendorf“.
- Er soll in das Vereinsregister eingetragen und die Gemeinnützigkeit soll beantragt werden.
- Der Vorstand besteht aus Dirk Frericks (1. Vorsitzender), Karl Hohl (stv. Vorsitzender), Karl-Heinz Schulz (Schatzmeister), Jürgen Graven (Geschäftsführer) und Pascal Hans (Beisitzer).
Für den Betrieb des Vereins haben sich die Gründer einiges vorgenommen:
- Es soll eine Homepage erstellt werden
- Es gibt schon eine WhatsApp-Gruppe
- Es gibt schon einen Instagram Account
- Es sollen gemeinsame Ausfahrten stattfinden, regelmäßige Treffen, gemeinsame Besuche bei Ausstellungen, ein Familienfest, die Teilnahme an Erntedankumzügen und selbstverständlich will sich der Verein in das Jubiläum „200 Jahre Louisendorf“ einbringen.
- Da darf natürlich auch der Beitritt zur Vereinsgemeinschaft Louisendorf nicht fehlen.
Diese Ideen finden sich denn auch im Satzungszweck wieder:
- die Wiederherstellung alter, bäuerlicher Gerätschaften sowie deren Restaurationen, dabei Unterstützung von Mitgliedern bei der Restauration und Pflege der landwirtschaftlichen Geräte und somit auch die Förderung und Wahrung der Heimatpflege und Heimatkunde
- die Durchführung gemeinsamer Ausfahrten
- die Pflege und Förderung technischer und gesellschaftlicher Interessen der Mitglieder
- die Teilnahme / Präsentation der Gerätschaften auf Veranstaltungen / Fachtreffen sowie die Organisation eigener Veranstaltungen
- Bewahrung und Pflege ländlichen und landwirtschaftlichem Brauchtums
Der Mitgliedsbeitrag beträgt 3,- Euro pro Monat. Er soll erstmals im April 2021 fällig werden, weil für diesen Monat die erste Jahreshauptversammlung geplant ist. Ganz wichtig ist dem Vorstand, dass dieser Verein nicht ein reiner „Männerverein“ wird, sondern das ständig Angebote für die ganze Familie gemacht werden. Da soll dann ein Familienfest zum festen Bestandteil des Jahresprogrammes werden und auch bei den gemeinsamen Ausfahrten sollen Ziele angesteuert werden, die lohnende Familienausflüge sein können. Immer mal wieder sollen aber auch ganz spontan Aktivitäten/Treffen durchgeführt werden. Ein gutes Beispiel dafür war ein Treffen auf einem Acker an der Imigstraße, wo gerade die Kartoffelernte beendet war. Dieser Acker konnte kurzfristig genutzt werden, damit die alten Schlepper zum grubbern und pflügen eingesetzt werden konnten. Und auch der Fototermin für die Presse war so eine spontane Angelegenheit. Morgens um 10 Uhr wurde per WhatsApp der Treffpunkt an der Elisabethkirche für 14 Uhr bekannt gegeben. Immerhin 10 Schlepper kamen so kurzfristig zusammen und bildeten eine imposante Kulisse für den Fotografen der Rheinischen Post.
Wer jetzt Interesse bekommen hat, dem sei noch eines gesagt: Man muss keinen Schlepper haben, um Mitglied zu werden. Und wer technisch nicht so begabt sein sollte, dem wird geholfen, der wird unterstützt. Es gibt also keinen Grund, nicht Mitglied zu werden. Mitgliedsanträge stellen die Vorstandsmitglieder gerne zur Verfügung.